Immer wieder wird der von Samuel Hahnemann für eine ganz bestimmte Therapie geprägte Begriff „Homöopathie‟ in der Öffentlichkeit falsch verwendet, indem damit auch Heilweisen bezeichnet werden, die mit der Homöopathie Hahnemanns nichts zu tun haben. Es ist deshalb sehr verdienstvoll, dass der Deutsche Zentralverein Homöopathischer Ärzte (DZVHÄ) nun eine Definition erarbeitet hat, die eine klare Abgrenzung gegenüber allen anderen Therapieformen erlaubt. Selbstverständlich muss jeder homöopathische Arzt vor Einleitung einer Homöotherapie eine exakte klinische Diagnose stellen, um entscheiden zu können, ob eine homöopathische Behandlung im vorliegenden Fall angezeigt ist, oder ob andere Therapieformen in Frage kommen. Auf diese wird in der Standortbestimmung auch hingewiesen. Dieser Text ist das Ergebnis einer sorgfältigen Meinungsbildung im Deutschen Zentralverein Homöopathischer Ärzte (DZVHÄ), an der viele erfahrene Praktiker beteiligt waren. Vom wissenschaftlichen Beirat des DZVHÄ wurde er in der Sitzung vom 16.11.1996 verabschiedet.
Die Homöopathie ist eine Arzneitherapie, die von dem deutschen Arzt Samuel Hahnemann Anfang des 19. Jahrhunderts entwickelt wurde. Ihre wichtigsten Merkmale sind die gezielte Arzneimittelwahl mit Hilfe der Ähnlichkeitsregel, die sich nach den individuellen Krankheitszeichen und Persönlichkeitsmerkmalen des Patienten richtet, sowie die Verwendung der Arzneimittel in potenzierter Form.
Das Wort „Homöopathie‟ ist abgeleitet aus den griechischen Stämmen „homoios‟, - ähnlich, und „pathos‟ - Leiden, Krankheit. Bereits in den Schriften der Schule von Hippokrates findet sich in dem Buch „Von den Stellen des Menschen‟ die folgende Formulierung „Durch das Ähnliche entsteht die Krankheit und durch Anwendung des Ähnlichen wird die Krankheit geheilt‟ (3, Bd. Vl, S. 334, zitiert nach 4, Bd. 1, S. 27f.; vgl. auch 1, S. 60).
Der deutsche Arzt Samuel Hahnemann (1755-1843) hat dieses Ähnlichkeitsprinzip systematisch ausgearbeitet, klinisch erprobt, erfolgreich praktiziert und im „Organon der Heilkunst‟ veröffentlicht: „Durch Beobachtung, Nachdenken und Erfahrung fand ich, dass im Gegenteile von der alten Allopathie die wahre, richtige beste Heilung zu finden sei in dem Satze: Wähle, um sanft, schnell, gewiss und dauerhaft zu heilen, in jedem Krankheitsfalle, eine Arznei welche ein ähnliches Leiden für sich erregen kann, als sie heilen soll." (1, S. 50) Es war Hahnemanns erklärte Absicht, die ärztliche Praxis auf eine wissenschaftliche Grundlage zu stellen, die er konsequent und unter Anwendung aller damals verfügbaren medizinischen Kenntnisse und Methoden in die Tat umsetzte. Dabei arbeitete er als einer der Ersten in der jüngeren Geschichte mit systematischer Arzneimittelprüfung, Beobachtung und Dokumentation.
Schon im 19. Jahrhundert entwickelten sich innerhalb der Homöopathie verschiedene methodische Schwerpunkte. Unter dem Eindruck der Kritik seitens der Naturwissenschaften an der Verwendung hoher Potenzen wurde versucht, stofflich-naturwissenschaftliche Konzepte in die Homöopathie zu integrieren. Diese „wissenschaftlich-kritische‟ Richtung der Homöopathie verwendet bevorzugt niedrige Potenzen, bei denen eine unmittelbar stoffliche Wirkung denkbar erscheint und arbeitet mehr organbezogen, diagnosenorientiert und weniger systemisch als die klassische Richtung. Anwender „klassischer‟ Homöopathie betonen eine engere Anlehnung an die Angaben Hahnemanns.
Der ärztlichen Beobachtung wird ein hoher Stellenwert eingeräumt, während stofflich-naturwissenschaftliche Erklärungsmodelle eine geringere Bedeutung besitzen. Der therapeutische Ansatz ist betont systemisch, d. h. man legt Wert auf die Einbeziehung der gesamten persönlichen Situation des Patienten und sämtlicher Zusammenhänge in die diagnostischen und therapeutischen Überlegungen.
Bezüglich der Arzneibehandlung bauen jedoch beide Richtungen der Homöopathie gleichermaßen auf dem Ähnlichkeitsprinzip und der Anwendung potenzierter Arzneistoffe auf. Die Homöopathie ist heute weltweit verbreitet und, zum Beispiel in der Europäischen Gemeinschaft, auch gesetzlich geregelt.
In der Absicht, die zeitraubende Untersuchung des Patienten abzukürzen und die im Einzelfall komplizierte Mittelwahl zu vereinfachen, wurden zahlreiche Modifikationen versucht, von denen einige größere Verbreitung erfahren haben. Ein Beispiel hierfür ist die Anwendung von Kombinationen homöopathischer Einzelmittel, ohne individuelle Mittelwahl, die sich hier, ähnlich wie in der Allopathie, mehr an der Diagnose und dem allgemeinen Krankheitsbild orientiert. Es gab auch Versuche, die Homöopathie aus theoretischen oder weltanschaulichen Gründen zu modifizieren. Dadurch ist die Definition der Homöopathie unscharf geworden, und manchmal wird der Begriff fälschlicherweise synonym für Naturheilverfahren oder unkonventionelle Medizin insgesamt verwendet.
Wie Hahnemann selbst sagt, sind die Grundlagen der Homöopathie „Beobachten, Nachdenken und Erfahrung‟. Am Anfang der Homöopathie stand kein theoretisch beeinflusstes Konzept, sondern allein die ärztliche Beobachtung: Insofern ist die Homöopathie eine reine, ärztliche Erfahrungswissenschaft ohne unmittelbare weltanschauliche Voraussetzungen. Konkret erfolgt die Auswahl homöopathischer Arzneimittel auf der Grundlage der Ähnlichkeitsregel, den Ergebnissen der Arzneimittelprüfung mit gesunden Menschen und unter Beachtung der individuellen Situation jedes einzelnen Patienten.
Experimentell hat Hahnemann herausgefunden, dass jedes Arzneimittel genau die Beschwerden heilt, die es in ähnlicher Form auch erzeugen kann: „similia similibus curentur‟ (Ähnliches werde durch Ähnliches geheilt). Auch außerhalb der Homöopathie begegnen uns Ähnlichkeitsbeziehungen: Bei Prellungen durch Schlag oder Sturz lindert Druck den Schmerz; Schmerzmittel können Kopfschmerzen verursachen; Antiarrhythmika können Herzrhythmusstörungen erzeugen.
Hahnemann hat nachgewiesen, dass es sich bei dieser Ähnlichkeit zwischen verursachten und geheilten Beschwerden nicht um „paradoxe‟ Einzelfälle handelt, sondern um eine biologische Gesetzmäßigkeit, die allgemein gültig und therapeutisch nutzbar ist. Diese gesetzmäßige Ähnlichkeit ist der methodische Kern der Homöopathie.
Um festzustellen, welche Beschwerden und Krankheiten ein Arzneimittel erzeugen und damit auch heilen kann, werden die homöopathischen Arzneimittel an gesunden Menschen unter Beobachtung eines erfahrenen homöopathischen Arztes geprüft. Zusammen mit toxikologischen und klinischen Beobachtungen werden die Ergebnisse der Arzneimittelprüfungen systematisch geordnet und veröffentlicht. So entstehen die so genannten „Arzneimittelbilder‟ als umfassende Beschreibung der Wirkungen jedes einzelnen Arzneimittels.
Das für den einzelnen Patienten geeignete homöopathische Arzneimittel wird in jedem Krankheitsfall individuell gewählt, das heißt, die Wahl wird von den individuellen Krankheitszeichen des Patienten und seinen Persönlichkeitsmerkmalen bestimmt. Die klinische Diagnose oder andere Daten, die keine direkte Beziehung zur Persönlichkeit des Patienten und seiner aktuellen Situation haben, bestimmen vor allem das allgemeine ärztliche Vorgehen; für die Wahl des homöopathischen Arzneimittels sind sie weniger von Bedeutung.
Auch die homöopathische Therapie baut auf der aus allgemein ärztlicher Sicht erforderlichen Diagnostik auf. Eine homöopathische Untersuchung besteht vor allem aus einer aufmerksamen Beobachtung des Kranken und einer gründlichen Anamnese, die sich auf die aktuellen Beschwerden, die gesamte Persönlichkeit des Patienten, seine früheren Krankheiten und die Krankheiten in der Familie bezieht. Besondere Aufmerksamkeit gilt dann dem Geistes- und Gemütszustand, den sozialen Gepflogenheiten, den Einflüssen von Temperatur, Wetter und Klima sowie den Ess-, Trink- und Schlafgewohnheiten. Wenn sich entsprechende Anhaltspunkte ergeben, wird auch der homöopathische Arzt weitergehende Untersuchungen (klinische Untersuchung, Labor, technische Untersuchungen, Facharzt) selbst durchführen oder veranlassen. Die Wahl des homöopathisch passenden Arzneimittels wird von diesen Untersuchungen meist nicht beeinflusst, sondern sie bestimmen mehr die sonstigen Maßnahmen und die Einschätzung des zu erwartenden Verlaufes.
Für die Arzneimittelwahl sucht der homöopathische Arzt nach den Zeichen und Symptomen, die für den einzelnen Patienten besonders bezeichnend und charakteristisch sind, d. h. ihn von anderen unterscheiden (1§153). Diese homöopathische Untersuchung liefert die für die Arzneimittelwahl nötigen, auf den einzelnen Patienten bezogenen Informationen. Das individuelle Krankheitsbild des Patienten wird mit den dokumentierten Arzneimittelbildern verglichen, um das Mittel zu finden, das einen möglichst ähnlichen Krankheitszustand erzeugen kann. Eine homöopathische Behandlung erfordert daher vom Arzt häufig einen hohen Zeitaufwand und ein umfangreiches Literaturstudium für jeden einzelnen Patienten. Oft werden dafür Hilfsmittel wie ein Symptomenverzeichnis („Repertorium‟) und in zunehmendem Maße auch Computer benutzt. Im Rahmen einer individuellen homöopathischen Therapie wird in der Regel nur ein homöopathisches Einzelmittel zu einer Zeit angewendet.
Durch langjährige Beobachtung chronischer Krankheiten entdeckte Hahnemann (2, Band 1, S. 6),‟… dass der homöopathische Arzt bei dieser Art chronischer Übel, ja bei allen (unvenerischen) chronischen Krankheitsfällen es nicht allein mit der eben vor Augen liegenden Krankheitserscheinung zu tun habe, sie nicht für eine in sich abgeschlossene Krankheit anzusehen und zu heilen habe … sondern dass er es immer nur mit einem abgesonderten Teile eines tief liegenden Übels zu tun habe, dessen großer Umfang in den von Zeit zu Zeit sich hervortuenden neuen Zufällen sich zeige.‟
Es gibt also Krankheiten, die zu verschiedenen Zeiten an verschiedenen Orten unterschiedliche Beschwerden verursachen und deren einzelne Schübe aussehen wie in sich abgeschlossene Krankheiten ohne inneren Zusammenhang; doch tatsächlich sind sie Teil eines zusammenhängenden Prozesses, der sich über viele Jahre, ein ganzes Leben, ja über mehrere Generationen erstrecken kann. Ähnliche Zusammenhänge sind auch in der konventionellen Medizin etwa bei Syphilis, AIDS und allergischer Disposition bekannt.
Bereits Hahnemann hat erkannt, dass die Behandlung der einzelnen Krankheitserscheinungen, auch wenn sie erfolgreich ist, solche Patienten meist nicht gesund macht. Langfristig kann sich durch eine derartige Behandlung das chronische Leiden sogar verfestigen und verschlimmern. Das ist der Grund, warum die homöopathische Untersuchung die gesamte Lebensgeschichte und die Krankheiten der Vorfahren einbezieht. Die Unterscheidung, ob es sich um eine harmlose Befindensstörung handelt oder um den akuten Schub eines tief in der Veranlagung verwurzelten, chronischen Problems ist anhand der aktuellen Symptome, mit Laboruntersuchungen oder anderer technischer Diagnostik oft nicht möglich, sondern nur über eine sorgfältige Befragung zu früheren Krankheiten und Krankheiten bei den Vorfahren.
Auf der Suche nach der optimalen Dosis experimentierte Hahnemann mit sehr kleinen Substanzmengen und machte dabei die überraschende Entdeckung, dass durch eine bestimmte Bearbeitung die Arzneien selbst in verschwindend kleiner Dosierung besser wirken als die Ausgangsstoffe. So entwickelte er ein besonderes Herstellungsverfahren für homöopathische Arzneimittel, das er „Dynamisierung‟ oder „Potenzierung‟ nannte. Dabei werden die Arzneimittel schrittweise verdünnt und aktiviert. Verdünnt wird mit einem Alkohol-Wasser-Gemisch oder Milchzucker, aktiviert durch kräftiges Schütteln bzw. Verreiben im Mörser. Anfangs arbeitete Hahnemann mit einem Verdünnungsverhältnis von 1:100; man nennt die so potenzierten Mittel Centesimalpotenzen oder C-Potenzen. Je nach Anzahl der durchgeführten Schritte werden sie mit C1, C2, C3, … bezeichnet.
Später entwickelte Hahnemann ein komplizierteres Verfahren zur Potenzierung, bei dem alle Arzneistoffe zunächst bis zur C3 mit Milchzucker verrieben und danach in jedem Schritt im Verhältnis 1 :50.000 verdünnt werden. Diese Potenzen werden heute „LM-Potenzen‟ oder „Q-Potenzen‟ genannt. Die „Dezimalpotenzen‟ werden in jedem Herstellungsschritt nur im Verhältnis 1 :10 verdünnt und mit D1, D2, D3 … bezeichnet, ansonsten erfolgt die Herstellung wie bei den Centesimalpotenzen.
Jeder Stoff, der eine Befindensänderung hervorrufen kann, kann auch ein Arzneimittel sein. Damit er im Sinne der Homöopathie gezielt eingesetzt werden kann, muss er potenziert und an gesunden Menschen geprüft werden. Viele Stoffe werden erst durch die Potenzierung arzneilich aktiv, so z.B. Aurum (Gold), Calcium carbonicum (Austernschalen-Kalk), Graphit, Lycopodium (Bärlapp-Sporen) und Silicea (Kieselerde).
Die homöopathische Materia Medica umfasst heute über 2000 verschiedene Wirkstoffe, von denen mehrere hundert sehr gut dokumentiert sind und breit angewendet werden, die übrigen je nach Umfang der verfügbaren Dokumentation und persönlicher Erfahrung des Arztes mehr oder weniger häufig. Die gleich bleibende Herstellung und Qualität homöopathischer Arzneimittel ist heute in Deutschland und in der Europäischen Gemeinschaft gesetzlich geregelt. Nach dem amtlichen Homöopathischen Arzneibuch, HAB 1, folgten in den letzten Jahren Monographien zu homöopathischen Arzneimitteln im französischen Arzneibuch sowie eine allgemeine Monographie zu homöopathischen Zubereitungen in der Europäischen Pharmacopoe. Auch in anderen Therapierichtungen werden Arzneimittel verwendet, die nach dem homöopathischen Arzneibuch hergestellt wurden, zum Beispiel in der anthroposophischen Medizin. Mit Erlass der Homöopathie-Richtlinien 1992 durch die Europäische Gemeinschaft wurden die homöopathischen Arzneimittel erstmalig auch auf internationaler Ebene als solche anerkannt.
Letztlich ist die Homöopathie eine Hilfe zur Selbsthilfe und kann immer dann helfen, wenn grundsätzlich noch eine Möglichkeit der Selbstheilung besteht. Mit wenigen Ausnahmen können deshalb fast alle Patienten von einer homöopathischen Behandlung profitieren. Nicht selten ist die homöopathische Behandlung die für den Patienten am besten geeignete. Beim Vorliegen schwerer Verletzungen sowie bei allen Notfällen und Krankheiten, die chirurgisch oder sonst wie intensiv behandelt werden müssen, kann die Homöopathie nach Einleiten der ärztlich erforderlichen Sofortmaßnahmen den Gesundungsprozess unterstützen. Viele langwierig verlaufende Krankheiten wie z.B. Neurodermitis, Heuschnupfen und Bronchialasthma und viele häufig wiederkehrende Erkrankungen wie Mandelentzündungen, Nebenhöhlenentzündungen, Bronchitis und Mittelohrentzündungen, die durch konventionelle Behandlung oft nur kurzfristig gebessert werden, lassen sich durch eine sorgfältige homöopathische Behandlung oft dauerhaft bessern oder sogar ganz ausheilen. Oft sieht man unter homöopathischer Behandlung eine allgemeine Stabilisierung: Die Patienten fühlen sich insgesamt wohler, werden psychisch ausgeglichener, allgemein leistungsfähiger, weniger anfällig gegen Belastungssituationen und akute Krankheiten. Das sind die Zeichen einer sich bessernden allgemeinen Gesundheit. Nicht zuletzt dadurch ist die Homöopathie sehr kostengünstig und auch aus diesem Grund zunehmend aktuell.
Richtig angewendet birgt die Homöopathie nur sehr geringe Risiken. Allerdings sind auch homöopathische Mittel Arzneimittel, die, unsachgemäß angewendet, unerwünschte Wirkungen aufweisen können. Gegenanzeigen im engeren Sinne, also Fälle in denen die Homöopathie per se schädlich ist, gibt es nicht. Es gibt aber Zustände, in denen eine alleinige Aktivierung der Selbstheilungskräfte nicht Erfolg versprechend ist, sondern nur eine mehr oder weniger aggressive Behandlung. Hier dürfen nicht durch homöopathische Therapieversuche die notwendigen chirurgischen oder allopathischen Maßnahmen verzögert werden. Das gilt für alle Krankheiten und Unfallfolgen mit zwingender Operationsindikation oder Fälle, in denen eine intensivmedizinische Behandlung oder eine Substitution nötig ist. So wird zum Beispiel bei schwerem Diabetes die Homöopathie in der Regel die Insulinbehandlung nicht ersetzen können und bei Ausfall der Nierenfunktion nicht die Dialyse. Die Entscheidung muss im Einzelfall mit ärztlichem Sachverstand getroffen werden.
Nebenwirkungen nach Anwendung homöopathischer Mittel sind grundsätzlich möglich. Sie treten bei zu häufiger und unqualifizierter Verwendung homöopathischer Arzneimittel oder der Verwendung ungeeigneter Potenzen auf. Bei niedrigen Potenzen muss auch mit dem Auftreten stofflicher Arzneimittelwirkungen, zum Beispiel mit Überempfindlichkeitsreaktionen, im Extremfall auch mit Vergiftungen gerechnet werden. Je besser ein Mittel zum Patienten und seiner Krankheit passt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Patient von allen Wirkungen seines Mittels profitiert. Auch die Nebenwirkungen sind letztlich Wirkungen eines Arzneimittels. Ihr Auftreten kann für den Arzt ein wichtiger Hinweis zur Genauigkeit der Mittelwahl sein. Aus diesem Grund wird im Rahmen einer homöopathischen Therapie und Anamnese diesem Aspekt vom Arzt eine besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Durch die der Reaktionslage des Patienten angepasste Wahl des Arzneimittels und der Potenz, sind entsprechende, unter Umständen den Patienten belästigende, Arzneimittelwirkungen vermeidbar.
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